Schenkt man den damaligen Grazer und den Wiener Zeitungen Glauben, dann war es sicherlich eines der kuriosesten Spiele des GAK insgesamt im Jahr 1907.
Voller Stolz führten die Grazer ihre „kleidsamen neuen Dressen“ vor und sorgten gleichzeitig mit der 1:0 Pausenführung für eine saftige Überraschung.
Danach war aber im wahrsten Sinn des Wortes die Hölle los. Ein plötzlich einbrechender Schneesturm führte zu einem 1:11 Debakel. Ein Grazer Reporter damals dazu: „In der zweiten Halbzeit trat
plötzlich ein heftiger Schneesturm ein, der nun der eigentliche Gegner der Grazer war. Unsere Mannschaft war vollständig machtlos, denn es war unmöglich, gegen einen solchen programmwidrigen
Gegner aufzukommen. Die Wiener spielten mit dem Winde und konnten einen Ball nach dem anderen einsenden, da die Grazer, von den entgegenkommenden Schneeflocken geblendet, nicht im Stande waren,
den Gang des Spieles zu verfolgen. Ohne Gegenwehr erreichten die Wiener in der zweiten Halbzeit 11 Torschüsse (Anm.: Mit Torschüssen wurden damals Tore bezeichnet). Die Grazer hätten in diesem
Falle eine dichte Aufstellung vor ihrem Tore festhalten und sich nur auf eine stehende Defensive beschränken sollen. 11:1 war das Schlussresultat.“
Nochmals, weil es so wirklich unglaublich ist: Der Grazer Athletiksport-Klub führt zur Halbzeit 1:0 und verliert dann mit 1:11!