Obmänner des GAK


Obmann Max Leitgebel sen. (*1842, +1914)


Max Leitgebel wurde am 15.5.1842 im kroatischen Kraljovec geboren.Um 186o siedelte die Familie nach Paukovec und erwarb später das Gut Rothweil bei Marburg (um 1780 war dort der Ursprung der Grazer Freimaurerloge). Um 1885 kaufte Max Leitgebel ein stattliches Gut in Stattegg bei Graz, den heutigen "Huberwirt".

Max Leitgebel verstarb sehr einsam am 29.11.1914 in einem Pflegeheim in der Heinrichstraße 35. Zur letzten Ruhe wurde er im Familiengrab am evangelischen Friedhof in Stattegg gebetet. Keiner von den Familienangehörigen war kriegsbedingt am Sterbebett anwesend.

Ehefrau: Anna Leitgebel, geb. Lorentz-Jaeg (+2.1.1909 in Graz)

Vater: Max Leitgebel (der auch ein Gasthaus in der bijenicka cesta 22 in Agram besaß)

Mutter: Elise Leitgebel (sie kaufte 1881 das Gut Rothweil nahe Marburg, veräußerte es aber 1882 wieder)

Max Leitgebel und ein Pistolenduell im Jahr 1891 > LINK

 

Die Stattegger Familie Leitgebel zählte sicherlich zu den wichtigsten und einflussreichsten Personen in den frühen Jahren des Grazer Athletiksport-Clubs sowie des Grazer Sports in den Jahren um 1900.

Einen ganz wichtigen Part im Grazer Fußballsport nahm Leutnant a.D. Max Leitgebel ein. Der aus dem kroatischen Kraljovec  stammende und in Stattegg bei Graz wohnhafte Gutsbesitzer ließ sich zusammen mit seiner Gattin Anna von der Sportbegeisterung seiner Kinder Ilse, Rudolf, Max jun. und Wolfgang anstecken. Auch nach dem Tod seiner Gattinim Jahr 1909 war Max Leitgebel für den Grazer Sport präsent. So wurde er von Zeitungen anlässlich des Leichtathletik-Klubwettkampfes GAK gegen den Wiener Associations-Fußballklub (16.10.1910) lobend erwähnt.

 

Max Leitgebel sen. trat im September 1900 als unterstützendes Mitglied dem „Grazer Sportverein“ - der sich ja bekanntlicherweise im Jahr 1901 in „Akademischen Sportverein“ umbenannte - bei und war bis zu seinem Vereinsaustritt im April 1906 maßgeblich als Funktionär und Sponsor an zahlreichen Aktivitäten des Vereines beteiligt, so auch beim großen Leichtathletik-Meeting im Herbst des Jahres 1900.

Er unterstützte überaus großzügig den „Akademischen Sportverein“, so dass er schon bald als „Fußballpapa“ bezeichnet wurde. Vor allem sein 60. Geburtstag am 15. Mai 1902 ging sicherlich in die Annalen des „Akademischen Sportvereins“ ein. Max Leitgebel wurde 1896 wurde von der Statthalterei die Concession des periodischen Personentransportes mittels Omnibus zwischen Graz und Stattegg verliehen.

 

Unbestritten stand sein Engagement für den Grazer Sport auch in Zusammenhang mit seinem Sohn Wolfgang, der beim „Akademischen Sportverein“ schon einige Zeit als universell einsetzbarer Fußballspieler (Tormann und Feldspieler) für Furore in der damaligen Grazer Sportwelt sorgte.

Überhaupt war Wolfgang ein ausgezeichneter Sportler. Er bewies sich auch als hervorragender Tennisspieler und Leichtathlet. So konnte er im Jahr 1905 den steirischen Meistertitel über die 1.000 Meter erringen. Zu seinen großen fußballerischen Erfolgen zählte der 2:1 Sieg am 21. September 1902 über den Wiener Sportclub Graphia. Wolfgang verstarb im Dezember 1927 in Berlin.

Pikanterweise übte Max Leitgebel zum Zeitpunkt seines Vereinsaustrittes aus dem „Akademischen Sportverein“ im April 1906 schon seit Februar desselben Jahres die Funktion des Vereinsobmannes beim Grazer Athletiksport-Club aus. In dieser Funktion wirkte er bis zur Generalversammlung vom 30. Jänner 1908. Sein Sohn Wolfgang agierte ab dem Frühjahr 1906 bereits als Kapitän der 1. Fußball-Mannschaft des Grazer Athletiksport-Clubs.

 

In die Zeit der Obmannschaft von Max Leitgebel fällt auch die Ernennung von Dr. Johann Graf Meran zum Ehrenpräsidenten des Grazer Athletiksport-Klubs anlässlich der außerordentlichen Vollversammlung am 22.4.1907. Somit war Dr. Meran der allererste Ehrenpräsident des Grazer Athletiksport-Clubs überhaupt. Der damalige Vereinsobmann Max Leitgebel überbrachte an der Spitze einer Abordnung diese Mitteilung an Dr. Meran, der die Nachricht „freudig“ aufgenommen hat, so das Grazer Volksblatt vom 5.5.1907.

Wolfgang Leitgebel - Kapitän der Fußballmannschaft - übermittelte dem soeben gekürten Ehrenpräsidenten eine „äußerst gelungene photographische Aufnahme der ersten Mannschaft“.

 

Das Gut Leitgebel in Stattegg

Lange war es unklar, wo sich dieses Gut Leitgebel in Stattegg befand. Selbst im Gemeindeamt Statteg waren keine Unterlagen darüber zu finden.  Am 20.12.2014 fand ich nach langer Recherche folgenden Zeitungsartikel aus dem Sommer 1896 mit der Überschrift Omnibusverkehr nach Stattegg.
Dem gegenwärtigen Besitzer der Gasthausrealität „Zum Huberwirt“ in Stattegg, Herrn Max Leitgebel, wurde von der Statthalterei die Concession des periodischen Personentransportes zwischen Graz und Stattegg verliehen, und wurden Fahrpreistarif und Fahrordnung vorgelegt. …………..“.

Wenige  Wochen später nahm man dann denn Betrieb mit (Pferde-)Omnibussen auf. Zweimal täglich ging es von Stattegg nach Graz und klarerweise wieder retour.

Den "Huberwirt", 8046 Stattegg, Statteggerstraße 199, gibt es immer noch!


Seine Kinder und deren faszinierenden Lebensläufe

Max > LINK

Rudolf > LINK

Wolfgang > LINK

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