Rudolf Leitgebel

Rudolf Karl Gustav Leitgebel war der Sohn des legendären Obmannes Max Leitgebel

Er wurde am 3.7.1880 in Kraljovac geboren und trat laut Personalbogen Nr. 3052 am 20.3.1899 seinen  Militärdienst beim Infanterie-Regiment 120 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ (2. Württembergisches) Nr.120 an. Vereidigt am 1.4.1899. Nach dem Besuch der Hauptkadettenanstalt Rostock avancierte er zum Fähnrich und in weiterer Folge am 18.8.1900 zum Leutnant. Rudolf Leitgebel studierte ab 1909 Chemie an der Universität Rostock (Immatrikulation am 3.11.1909).
Bei Kriegsausbruch absolvierte er eine Fliegerausbildung und wurde 1915 der Feld-Fliegerabteilung 69 zugeteilt, bei der auch der berühmte Jagdflieger Manfred von Richthofen („Rote Baron“) diente.
Nach zahlreichen Feindeinsätzen und zwei schweren Verwundungen am westlichen Kriegsschauplatz widmete sich Rudolf Leitgebel  - schon am 14.9.1915 zum Oberleutnant befördert  - der Ausbildung junger Piloten. Ihm wurde die Leitung der Fliegerbeobachter Schule Warschau übertragen. Am 1.2.1918 erhielt er als Hauptmann (befördert am 17.8.1917) den Württembergischen Militär-Verdienst-Orden. Für seine Fronteinsätze bekam er auch das Eiserne Kreuz I. Klasse und II. Klasse verliehen.

 

In seiner Zeit beim GAK verfasste er auch einige Zeitungsartikel (siehe Kasten unten).

1927 heiratete* er die adelige Adrienne Schadeck v. Degenburg.

 

*Das Einkommen der niederen Offiziersdienstgrade war zur damaligen Zeit außerordentlich gering. Es lag je nach Wertigkeit und Ansehen des Regiments zwischen 250 und 1.100 Mark monatlich. Erst ab dem Rang eines Hauptmannes gab es einen angemessenen Sold. Daher wurden nur Offiziere aus begüterten Familien aufgenommen.
Grundsätzlich gab es die Erlaubnis zu einer Ehe erst ab einem Jahreseinkommen von zumindest etwa 22.000 Mark. Lag das Einkommen darunter, so musste die Braut entsprechende finanzielle Mittel in die Ehe nachweislich mitbringen.

Rudolf Leitgebel verfasste auch Artikeln in den damaligen Grazer Zeitungen. Hier einer aus dem Jahr 1900.