Vereinsgründer des GAK im Jahr 1902


Ing. Rudolf "Rudi" Stanger (*1.10.1887 in Mostar, +21.5.1935 in Wien)

Wohnadresse zur Zeit der Vereinsgründung war Mandellstraße 2

Er erhielt als Flieger im 1. Weltkrieg das Militärverdienstkreuz II. Klasse und III. Klasse.
Für großes Aufsehen sorgte Fliegerleutnant Rudolf Stanger mit seinem Flug von Krakau nach Przemysl und retour im Kriegsjahr 1915.
„Am 13. Jänner dieses Jahres war der Grazer Leutnant Stanger trotz heftigen Schneesturmes und grimmiger Kälte nach Przemysl und am 18. wieder zurück nach Krakau geflogen. Obwohl er auf dem Rückfluge von der russischen Belagerungsartillerie stark beschossen wurde, führte er seinen Flug unversehrt zu Ende.“
Selbstverständlich wurden ihm von den österreichischen Zeitungen große Tugenden unterstellt: Mut, Kampfeswillen und Durchhaltevermögen.
Eigentlich Attribute, die ebenso auf den Grazer Athletiksport Klub zutreffen.
Bekannte Maler porträtierten Rudolf Stanger, so etwa Oskar Alexander im Jahr 1915. Das Ölbild (85x61cm) findet sich im Heeresgeschichtlichen Museum Wien (auch dort ist der GAK vertreten!).
Professor Karl Sterrer skizzierte Rudolf Stanger ebenso:
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Ein Foto von Stanger (links im Bild):
http://www.bildarchi...BildID=15780299 http://wwimodeller.c...tanger-and-dog/

Das Grab von Rudolf Stanger befindet sich am Zentralfriedhof in Wien.


Wie alles begann

Die bekannte "Stanger-Elf" gehörte schon um 1900 zur Grazer Fußballszene. Zwar waren allesamt noch Buben, aber mit dem festen Willen versehen Fußballer zu werden.

Als Sohn eines Baumeisters in Mostar geboren, kam er nach Beendigung der Volksschule nach Graz, wo er zusammen mit Bruder Julius einen "Kostplatz" bei Bürgerschuldirektor Sartori (Wielandgasse 13) fand. Da dessen Sohn Schriftführer beim Akademischen Sportverein und selbst ein begeisterter Fußballer war, kamen die Brüder Stanger auf diese Weise mit dem runden Leder in Kontakt. Als der Vater sie einmal in Graz besuchte, führten sie ihn gleich direkt zum Sporthaus Webenau und drängten solange, bis er ihnen einen Fußball kaufte. Das war eigentlich der Beginn der Stanger-Mannschaft. Schon als 14-Jähriger kickte er in der ersten Mannschaft des GAK.

Zusammen mit seinem Bruder Julius gehörte er dem Gründungsgremium des Grazer Athletiksport-Klubs im Jahr 1902 an.


Hochdekoriert und oftmals geehrt

Kaiserlich-österreichischer Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern
Eisernes Kreuz I. Klasse
Eisernes Kreuz II. Klasse
Militärverdienstzeichen
Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern
Silberne Tapferkeitsmedaille für Offiziere
Karl-Truppen-Kreuz
Feldpilotenabzeichen

 

Einige Friedensdekorationen wie zum Beispiel:
Silbernes Verdienstzeichen des Steirischen Fußballverbandes

 

Goldene Sportmedaille

Rudi Stanger wurde nach dem Krieg auch zum Ehrenmitglied des Österreichischen Aero-Clubs ernannt.


Angeblich ist Piloten nichts verboten!

Zwei klerikale Studentenverbindungen (Traungau, Carolina) jeweils im Wichs empfahlen im Juni 1911 in der Herz-Jesu-Kirche ihre Seelen Gott und ihre Leiber der Polizei. Vor der Kirche wurden sie dann nicht nur von der studentischen Damenwelt sehnsüchtig erwartet, auch eine starke Abordnung anderer Burschenschaften (Technikstudenten von Carniola und Ostmark) unter Beteiligung  einiger GAK-Spieler war ebenso angetreten.

Von den Damen gab es Küsse und mehr, von Carniola und Ostmark kamen auch Geschenke, aber in Form von rohen Hühnereiern. Schenkt man Augenzeugen halbwegs Glauben, so ging ein wahrer studentischer Eierregen auf die Herren und Damen nieder. Auch die Fahnen und Banner des Hochamtes entgingen den Eiern nicht und ähnelten danach eher gebrauchten Servietten, beschrieb eine Tageszeitung.

Auf alle Fälle gab es wenige Wochen später ein gerichtliches Nachspiel. Boshafte Sachbeschädigung lautet die Anklage des Staatsanwaltes Dr. Roßberger.
Richter Dr. Assmann sah sich in der Verhandlung dann eher in einem Kabarett als im Gerichtsaal.

Die von Carniola und Ostmark waren Zeugen und Angeklagte zugleich. Jedes Mal wenn einer der ihren als Angeklagter vortreten musste, war die einhellige Meinung der „Zeugen“, dass der Angeklagte niemals ein Ei geworfen hätte. Mehrere Polizisten sagten zwar zur Sache aus und belasteten die Studenten, aber vermochten sie nicht einwandfrei zu identifizieren.
So kam es zu Freisprüchen für die angeblichen Rädelsführer Pfrimer und Zaremba.
Einzig der Technikstudent und Pilot Rudolf Stanger* (GAK!) bekam sein Schmalz in Form einer Geldstrafe in der Höhe von 40 Kronen ab. Er gab unumwunden zu, sich fünf Eier gekauft zu haben. Drei davon habe er seinen Freunden gegeben und zwei konnte er gar nicht werfen, da er vorher schon verhaftet wurde. Allerdings sagte Wachmeister Luttenberger aus, dass Stanger mit einem Hühnerei eine Fahne getroffen habe. Ein Ei habe ihn gestreift.

Stanger verwickelte Luttenberger daraufhin in eine längere Diskussion, ehe der Richter den Diskurs unterbrach und die Strafe verhängte.

Im damaligen Polizeiakt taucht ein interessanter Hinweis auf eine weitere Verurteilung auf. Ein Polizist fasste 30 Kronen Strafe auf, da er Beweismittel „verzehrt habe“. Es handelte sich um zwei Eier!


Nachruf in der New York Times