Wohnadresse zur Zeit der Vereinsgründung war Jakominiplatz 25.
Franz Seeger galt als einer der Pioniere des österreichischen Radsports und war Mitbegründer des Grazer Athletiksport Klubs. Er verstarb am 9. August 1931 in der Nähe von Frohnleiten (beim
Kilometerstein 35) während einer Radtour, die er auf der Bundesstraße unternommen hatte, vermutlich infolge eines Herzinfarktes. Seeger wurde von einem Grazer Fabrikanten neben dem Rad
liegend tot aufgefunden.
Seine letzte Ausfahrt unternahm Oberrechnungsrat i.R. Franz Seeger von Frohnleiten aus auf den Semmering, um sich das Radrennen Wien-Semmering-Wien anzusehen.
Seeger war beruflich beim Magistrat Graz als Kassendirektor tätig und ging knapp vor seinem Tod in Pension. In den 1890er-Jahren trat Seeger einem Grazer Radfahrverein an und
bestritt dort u.a. mit dem damaligen Landeshauptmann Dr. Rintelen zahlreiche Radrennen. Zu seinen größten Erfolgen zählte sicherlich der Sieg bei der Meisterschaft von Deutschland sowie der
Österreichischen Meisterschaft. Über 200 Siege feierte er im Laufe seiner aktiven Karriere. Neben seiner Funktionärstätigkeit beim GAK war er auch im Steirischen Radsport Verband tätig.
Anläßlich der ao. Hauptversammlung am 18.10.1902 im Restaurant "Zum Bierjackl" (Beginn 20 Uhr, Ende 23:30 Uhr) wurden folgende Funktionäre gewählt bzw. bestätigt:
Obmann: Franz Schreiner, Baumkircherstraße 14
Obmann-Stv.: Franz Seeger, Jakominiplatz 25
1. Schriftwart: Norbert Brodner, Technikstudent, Steyrergasse 87
2. Schriftwart: Fritz Starkel, Medizinstudent, Wickenburggasse 24
1. Säckelwart: Rudolf Brodner, Steyrergasse 87
2. Säckelwart: Franz Pipe
Zeugwart: Gino Kurt
1. Beisitzer: Karl Markel, Klosterwiesgasse 7
2. Beisitzer: Herr Pötscher
Vorsitzender Vergnügungsausschuss: Rudolf Brodner
Fußball:
Leiter der Abteilung und 1. Spielwart der 1. Mannschaft: Franz Egger, Landesbeamter, Paradeishof 3
1. Spielwart-Stellvertreter: Norbert Brodner
2. Spielwart-Stellvertreter: Herr Novak
Spielwart der 2. Mannschaft: Fritz Starkel
Tennis:
Spielwart: Dr. Hermann Stolte, Goethestraße 43
Spielwart-Stellvertreter: Franz Schreiner
Leichtathletik:
Leiter: Franz Stibitz, Student der Philosophie, Steyrergasse 87
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Im Jänner 1903 wurden innerhalb des Grazer Athletiksport-Clubs zwei neue Sektionen gegründet:
"Schneeschuh-Abteilung", Sektionsleiter Franz Seeger
"Eisschieß-Abteilung", Sektionsleiter Anton Blaschek
Ab Anfang 1903 war der GAK mehr oder weniger führungslos. Franz Schreiner legte die Funktion als Obmann zurück, die relevanten Vereinsgremien konnten sich auf keinen Nachfolger einigen bzw. bot sich auch keine adäquate Persönlichkeit dafür an. Erst anlässlich der Jahreshauptversammlung am 27.2.1904 (Schwechater Bierhaus, Herrengasse) wurde mit Franz Seeger einer neuer Obmann gekürt. Er übte diese Funktion bis in den Februar 1906 aus, dann übernahm Max Leitgebel die Vereinsführung.
Am 3. Juni 1912 hielt der Grazer Athletiksport Klub anlässlich seines zehnten Geburtstages im Grand Hotel Wiesler eine außerordentliche Vollversammlung ab, bei der sein Obmann Landrat Dr. Eduard Krodemansch in einer schwungvollen und unterhaltsamen Rede einen Rückblick auf die vergangenen Jahre hielt.
Am Ende seiner Ansprache stellte er den Antrag, die Verdienste von Franz Seeger, Karl Markel und Max Pfeiffer um die Gründung und die erste Entwicklung des Klubs mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft zu würdigen. Unter großem Beifall wurde dieser Antrag einstimmig angenommen.
Einige Zeilen dazu aus einer Tageszeitung:
„Ein ganzes Jahrzehnt ernster, mühevoller, aber auch erfolgreicher Tätigkeit hat der Grazer Athletiksport-Klub hinter sich, eine Reihe von Jahren, in der er mit jugendlicher
Begeisterung und ungeschwächter Kraft an der Entwicklung des Sportes in den Alpenländern hervorragenden Anteil nahm. Aus einem kleineren Häuflein fußballbegeisterter Mittelschüler wurde der
größte alpenländische Sportklub, dessen Name heute durch seine vielseitige Tätigkeit weit über die schwarz-gelben Pfähle hinaus bekannt ist.
Während dieser Zeit hat besonders der Fußballsport in den Alpenländern eine unerwartet große Verbreitung gefunden. Abgesehen von den vielen Provinzvereinen, die nach der Gründung des
G.A.K. entstanden, gibt es heute in Graz eine ganze Anzahl von Fußballmannschaften, die, angeregt und unterstützt durch die Tätigkeit des älteren Vereines, der Stadt Graz als
Sportstadt zu einem bedeutenden Rang in unserer Monarchie verhalfen.
Anläßlich seines zehnten Geburtstagsfestes hielt nun der Grazer Athletiksport-Klub am vergangenen Sonntag im Grand Hotel Wiesler eine außerordentliche Vollversammlung ab, in
der sein Obmann Herr Landrat Dr. Krodemansch in schwungvoller Rede einen Rückblick auf die Entwicklung des Vereines gab.
Nach seiner beifällig aufgenommenen Rede schilderte Herr Dr. Krodemansch noch insbesondere die Verdienste der Herren Franz Seeger, Karl Markel und Max Pfeiffer
um die Gründung und erste Entwicklung des Klubs, worauf er den Antrag des Ausschusses, die genannten Herren zu Ehrenmitgliedern des Vereines zu ernennen, zur Abstimmung brachte. Unter Beifall
wurde dieser Antrag einstimmig angenommen. An diese Vollversammlung schloß sich im großen Saale des Hotels eine zwanglose Unterhaltung an, bei der die Kapelle des bosnisch-herzegowinischen
Infanterie-Regiments konzertierte.“
Allerdings mischte sich ein kleiner Wermutstropfen in die fröhliche Runde. Mit großem Elan wurde seitens des GAK ein Wettschwimmen geplant. Blöderweise war der Juni überaus kühl
und regnerisch. Daher war in Graz an ein Training nicht zu denken.
Und genau darin lag der wahre Grund der Absage, denn die eingeladenen Wiener konnten nicht nur im Winter trainieren, sondern auch bei schlechter Witterung in ein Hallenbad ausweichen. Aus diesem
Grund wurde der Bewerb in den August hinein verschoben. Die Angst vor einer Blamage war einfach zu groß.
Im Mai 1919 verlautbarte der Österreichische Leichtathletikverband seine Meetingsfunktionäre.
Überaus ehrenvoll schnitt der Grazer Athletiksport Klub dabei ab, denn von den insgesamt 27 Funktionären stellte man gleich neun.
Dietrich, Seeger, Köllner, Markel, Pfeiffer, Zsàk, Manowarda, Matl und Arbeiter waren die Auserwählten.
Mit Stichtag 31.7.1902 waren landesweit 1.084 Mitglieder in 72 Radsportvereinen organisiert, davon 754 in Graz. Auch der Grazer Athletiksport-Club - Mitglied beim Steirischen Radsportverband seit 1903 - stellte eine Mannschaft (Teamfarben: blau).
Weit über die steirischen Grenzen hinaus war zur damligen Zeit das GAC-Vorstandsmitglied Franz Seeger auch als Radrennfahrer bekannt. Im Jahr 1905
konnte Richard Baumgartner sogar die Landesmeisterschaft für den GAC holen, 1906 folgte ihm sein Klubkollege Egon Schmitz, der ja sein umfassendes Sporttalent erfolgreich auch in
der 1. Mannschaft der Fußballsektion ebenso wie Franz Seeger bewies.
Aber die Anregungen zur Vereinheitlichung der Fahrordnung in Österreich interessierten die diversen k.k Statthaltereien nicht wirklich. Man nahm höflich die Petitionen an und begab sich
anschließend samt Petitionen in Deckung.
Erst mit der Einführung der reichsdeutschen Straßenverkehrsordnung im Jahr 1938 wurde das Rechtsfahrgebot eingeführt.
Franz SEEGER (Gründungs- und Ehrenmitglied des GAK) diente als Militär-Motorradfahrer in Pula.
Beitrag wird in den nächsten Tagen ergänzt!