Wohnadresse zur Zeit der Vereinsgründung war in der Annenstraße 51. Sein Vater war Konditormeister.
Gründungsmitglied und Stammspieler des GAK
Seine ersten Gehversuche als Fußballer unternahm Schmiderer am Schanzgraben im Grazer Stadtpark ehe er als 17-Jähriger dem Gründungsgremium des GAK angehörte. Das Kicken erlernte er als Schüler der Landesoberrealschule in der sogenannten "Lor-Elf", benannt nach dem Kapitän dieser Schülermannschaft. Rasch erwarb er sich den Ruf eines harten Nehmers und Gebers, heute würde man "Eisenfuß" dazu sagen.
In den Spielen des jungen GAK bildete der Linksfüßer zusammen mit Franz Egger die Abwehr und stand gegen die Londoner Pilgrims ebenso am Platz wie gegen Arsenal London. Vor allem gegen ungarische und tschechische Vereine kamen die Vorzüge des zweikampfstarken Spielers zum Tragen. Wohnadresse zur Zeit der Vereinsgründung war übrigens die elterliche Wohnung in der Kalchberggasse 8.
Auf die spätere Frage über seinen schönsten Moment beim GAK, verwies Schmiderer auf einen 5:1 Sieg über die Wiener Austria.
Fritz Schmiderer war eigentlich auch der erste Wasserspringer des GAK, der um 1908 bei Wettkämpfen den GAK repräsentierte. Dies aber mit geringem Erfolg.
Der 1. Weltkrieg
Wie damals üblich rückte Schmiderer als Freiwilliger zum Heer ein. Der mehrfach ausgezeichnte spätere Oberleutnant wurde auch in Zeitungen erwähnt:
Leutnant Fritz Schmiderer, der in Wiener Sportkreisen sehr bekannte vorzügliche Verteidiger des Grazer Athletiksport-Klubs, wurde für hervorragend tapferes Verhalten vor dem Feinde durch Verleihung des Signum Laudis mit den Schwertern ausgezeichnet. Leutnant Schmiderer, der seit Juli 1915 an einer der schwierigsten Fronten des italienischen Kriegsschauplatzes gegenwärtig als Sturmgruppenkommandant Dienst tut, besitzt bereits das Militärverdienstkreuz dritter Klasse mit den Schwertern sowie das Karl Truppen-Kreuz.
Ein weiterer Artikel:
Fähnrich Schmiderer, der Tormann des Grazer Athletiksport-Klubs, wurde am Monte Longara bei Asagio durch eine Granatenexplosion verschüttet und zog sich mehrfache
Rippenbrüche zu. Der sympathische Sportsmann befindet sich gegenwärtig zur Wiederherstellung in seiner Vaterstadt.
In den letzten Kriegsjahren versah er seinen Dienst in der Hochgebirgszone des "Kärntner Grenzgebirgswalles" beim Infanterie-Regiment 7.
Die Zwischenkriegszeit und berufliche Laufbahn
Nachdem er seine aktive Sportlaufbahn beendet hatte, widmete sich Fritz Schmiderer dem Schiedsrichterwesen in der Steiermark. Hier bekleidete er wichtige Funktionen und war auch in der Schiedsrichterausbildung selbst tätig.
Er schloss sein Technikstudium erfolgreich ab und war danach einige Jahre bei einer Bank in der Grazer Herrengasse beschäftigt, ehe er mit dem Aufbau und der Leitung des 1934 gegründeten
Molkereiverbandes Graz in der Strauchergasse 18 betraut wurde.
In späteren Jahren wechselte er in den Landesdienst und ging dort auch 1949 in Pension. Seine letzte Wohnadresse war die C.v.Hötzendorf-Straße 29.
Für seine umfassenden Verdienste um den GAK wurde ihm neben anderen ehrenvollen Auszeichnungen folgerichtig die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Am Ostersonntag 1965 starb das Gründungs- und Ehrenmitglied des GAK nach längerer Krankheit. Noch zu Weihnachten 1964 gratulierte eine große Abordnung des GAK zum 80. Geburtstag.
Bei der Verabschiedung am 22.4. in der Grazer Feuerhalle würdigte Klubobmann Dr. Reinthaler den Verstorbenen in einer bewegenden Rede und bezeichnete Schmiderer als Sportsmann alter GAK-Tradition und liebenswerten Kameraden.