Der GAK und seine Vereinsgeschichte: Mythen und Wahrheit


Wieso eigentlich?

 

Wieso wurde eigentlich der Grazer Athletiksport-Club im Jahr 1902 gegründet? Legenden ranken sich um Gründungsdatum und um den Hintergrund der eigentlichen Gründung des Fußballvereines.

Vereinsmitbegründer Karl Markel geht in einem Zeitungsartikel näher auf den wahren Hintergrund ein (Originalzitat samt damaliger Grammatik, Rechtschreibung und Interpunktion):

Nach einem schönen Sieg des Karlsruher SV gegen den Grazer Akademischen Sportverein, wobei wir von dem Reiseleiter der Deutschen informiert wurden, daß immer dieselbe Mannschaft mit wenigen Einsatzkräften im Einsatz ist, reifte bei meinen Mitschülern und mir der Entschluß, einen eigenen großen Verein zu gründen. Vorerst hat es hauptsächlich Mittelschulmannschaften gegeben, die einen regen Spielverkehr hatten.

Im Jahr 1902 wurde am 9. August der Grundstein für den Grazer Allroundsportklub gelegt, wobei der Wiener Athletiksportklub, der als Allroundverein damals in Österreich führend war, als Vorbild diente. Deshalb haben wir auch den Namen Grazer Athletiksportklub ausgewählt. Ing. Blaschek, Pfeifer, Seeger, Ing. Maresch, Schreiner, Posch, die Brüder Stanger und ich waren mit Tatkraft an die Gründung herangegangen und hatten das Bestreben, einen großen Klub zu formen. Als in der Körösistraße eine große Wiese gefunden wurde, kamen die Verhandlungen um den Erwerb dieses Platzes zum Ausbau unserer Sportstätte bald zu einem günstigen Abschluß, wobei meine Mutter, Anna Markel, sich als noble Patin zeigte und den Pachtschilling erlegte und uns auch weiterhin finanziell unterstützte.

Das erste Fußballspiel gegen einen auswärtigen Gegner auf unserem Platze in der Körösistraße bestritten wir gegen den Fußballklub Ödenburg, der 4 : 1 besiegt wurde. Der bekannte Grazer Radsportsmann Franz Seeger gründete eine Radfahrsektion, später dann folgten Sektionen für Leichtathletik, Schwimmen, Fechten und Wintersport, aber auch das erste Ping-Pong-Turnier in Graz wurde im Jahr 1903 vom GAK durchgeführt. Wir waren allen steirischen Vereinen damals weit überlegen und erst nach dem Ersten Weltkrieg erwuchs im Sportklub Sturm im Fußballsport ein ebenbürtiger Rivale".